Wunderschönen Tag liebe Katzen und Kater, das ist wieder unsere wöchentliche Tierkolumne für Katzen, mit meiner Wenigkeit Kater Sandi. Nachdem wir die letzten Male den Themen nachgegangen sind: „Was ist schmackhaft an der Maus?“ „Welche Vögel sind am Zartesten?“ und „Darum nerven Hunde!“ wollen wir uns diesmal mit einer besonderen Spezies auseinander setzen: dem sogenannten Homo Sapiens oder auch dem Menschen.
Der Mensch ist ein in jeder Hinsicht eigenartiges Tier. Er zeichnet sich schon einmal besonders dadurch aus, dass er stolz darauf ist kein Fell zu besitzen, manche gehen sogar soweit Fellreste, die ihnen auf dem Gesicht oder anderen Körperteilen wachsen mit scharfen Gegenständen weg zu schneiden. Andere tragen das Fell im Gesicht, aber sind trotzdem überall anders relativ haarlos. Natürlich wird den komischen Viechern dann im Winter kalt und sie holen sich dann künstliche Felle aus Pflanze oder Tier, die sie überstülpen. Statt sich also auf die Körperbehaarung zu verlassen, ziehen sie lieber tote Pflanzen oder Tiere über. Apropos tote Pflanzen oder Tiere: Der Mensch frisst generell alles. Wenn der Mensch beim Fressen ist, lässt er sich auch ungern stören und teilen steht dann meistens nicht auf dem Programm. Einigen besonders klugen Menschenforschern ist es allerdings gelungen die Menschen davon zu überzeugen Essen herzugeben. Wir Katzen besitzen nämlich verschiedene Fähigkeiten für die Menschen eine gewisse Schwäche haben, so führt treuherziges verhungertes Dreinblicken, klägliches Miauen oder auch mit der Pfote anstupsen oft dazu, dass der eine oder andere Bissen abfällt. Achtung: Vor auf den Schoß springen, während der Mensch frisst wird eher abgeraten, das stört seinen eigenartigen Verhaltenskodex und man kann in Folge aus der Küche gejagt werden. Ich mach es bei meinen Menschen dennoch, da es auch ein wenig Freude bereitet. Menschen ärgern ist im Übrigen ganz im Gegensatz zu dazu verbreiteten Meinungen keine Tierquälerei sondern wichtig, um seine Durchblutung zu fördern und das Verhältnis zum felinen Halter zu stärken.
Durch unsere Fähigkeiten im hungrig und arm Dreinschauen, bzw. verhungert wimmern, gelang es der Katze im Laufe des Jahrhunderts den Menschen zu domestizieren und er gibt seit einigen Jahrhunderten ein sehr nützliches und brauchbares Haustier ab. Es ist der Katze möglich, den Menschen dazu zu bringen, sie zu füttern, ihren Unrat zu beseitigen und wenn es gewünscht ist, auch ihr Liebesbedürfnis zu befriedigen. Aber Achtung: Wenn der Mensch dich einmal gestreichelt hat, will er gar nicht mehr von dir lassen. Hier gilt es klar zu stellen, wann man gestreichelt werden möchte und wann nicht. Merke: Der Mensch braucht eine strenge Erziehung, um als Mitglied der Gesellschaft nützlich zu sein. Beispielsweise wenn er dein Klo nicht macht, ist es notwendig irgendeinen Gegenstand der ihm am Herzen liegt zu markieren, in der Regel reichen ein zwei Mal, um den pädagogischen Effekt durchzusetzen.
Ich persönlich halte mir zwei Menschen zu Hause. Ein Männchen und ein Weibchen. Das Männchen hätte ich nicht extra gebraucht, ich denke immer ein Mann im Haus reicht, aber eines Tages hat sie den halt angeschleppt. Am Anfang habe ich sehr streng reagiert und mich auf den kalten Holzboden gelegt, um ihr zu zeigen, dass es so nicht geht, aber als er sich als brauchbar erwies (auch er kann füttern, Klo putzen und ganz nett streicheln) hab ich mich entschlossen ihr die Freude zu machen und das Männchen zu behalten. Hin und wieder kann man Menschen auch eine Freude machen, das verdienen sie dann schon. Besonderes Vergnügen haben sie an erjagten Tieren, die man ihnen zu Füßen legt.
Wenn sie sich auf ihren Menschen wirklich verlassen wollen, sollten sie rasch anfangen ihn zu erziehen. Dazu ist ein strenges Programm notwendig. Der Mensch würde wenn man ihn lässt den ganzen Tag verschlafen. Lasst ihm die Freude ein bisschen zu ruhen, aber ab 6 hat er euch zu füttern. Ich bin ja immer nachlässig und wecke meine Menschen erst um halb 7. Die Folge: Das Weibchen steht auf, gibt mir lustlos etwas zu Essen und geht. Das Männchen dreht sich um und schläft weiter. Ich -leg mich dann zu ihm ins Bett, dann kommt der auf die glorreiche Idee aufzustehen und die Betten zu machen. Ich meine erstens: jetzt wo ich satt bin braucht er auch nicht mehr aufstehen und zweitens: wenn ich gerade im Bett liege schon gar nicht das Bett machen. Und alles nur, weil ich bei der Erziehung schleißig war. Immerhin, wenn er in der Küche steht, dann fällt meistens doch was ab für mich. Meistens geht er dann auch irgendwann. Aufs Essen muss ich dann bis Abend warten. Lassen sie sich das also eine Lehre sein und sein sie im Umgang mit ihrem Menschen strenger. Wecken sie ihn so früh wie möglich (zwischen 4 und halb 5 ist eine gute Konditionierungszeit), lassen sie ihn nicht gehen, bis er sie gefüttert und gestreichelt hat. Wenn der Mensch in diesen Papierdingern blättert oder in das Elektrokastel reinglotzt, machen sie sich bemerkbar. Er vergisst sonst auf sie! Genauso empfiehlt es sich ihn hin und wieder in der Nacht aufzuwecken. Durch lautes Spielen oder stundenlanges Jammern kann man ihn auch während seiner Ruhezeiten durchaus auf Trab halten. Auch das braucht er, um sich an seinen felinen Besitzer zu gewöhnen und um insgesamt ein reibungsloses Miteinander zu ermöglichen. Wenn der Mensch glaubt sie sekkieren zu müssen, zeigen sie ihm seine Grenzen. Hemmungsloses Kratzen und Beißen tut dem Menschen zwar vielleicht kurz weh, aber nur das merkt er sich. Merke: Sie sind der Herr im Haus und müssen sich durchsetzen!
Auch auf etwas sollten sie achten: das Sexualverhalten des Menschen. Leider hat der Mensch die lästige Angewohnheit ausgerechnet dann spitz zu werden, wenn sie Hunger bekommen! Sobald sie merken, dass das Männchen Anstalten macht, das Weibchen zu verführen, machen sie sich sofort bemerkbar, miauen sie, schnurren sie, stupsen sie, wenn es sein muss beißen sie oder schmeißen sie irgendwas runter. Nur so entgehen sie einer unter Umständen langen und qualvollen Hungerstunde. Wobei bei manchen Menschen dauert‘s wieder nicht so lange, aber auch hungrige drei Minuten kommen ihnen dann wie eine halbe Ewigkeit vor.
Ansonsten allerdings kann man anmerken, dass man mit Menschen auch viel Freude hat. Wenn man ihn gut erzieht, ist der Mensch nicht nur nützlich, sondern auch ein guter und treuer Freund, der für die Qualität des Wohnzimmers von immer mehr Katzen unverzichtbar geworden ist.
Das war meine Kolumne zum Thema Mensch. Und nächste Woche: Der Fisch oder wie angeln auch Spaß machen kann. Es verabschiedet sich von ihnen liebe Katzen und Kater, ihr ergebener Kater Sandi.