Das Jahr 2019 geht also in wenigen Stunden vorüber und das heißt, wir sollten jetzt nocheinmal einen kurzen Blick zurückwerfen, auf die wichtigsten Ereignisse, die es uns gebracht hat.
Da ist zunächst einmal der neue Glaubenskrieg, der ja jetzt seit neuestem auf unserem Planeten herrscht, nein diesmal geht es nicht um den politischen Islam – Gerüchten zufolg erblasst der IS vor Neid, da es ihm derzeit komplett an Aufmerksamkeit fehlt und das ist bei dem anerkannten ADS, welches diese Kalifen allesamt besitzen natürlich bitter – nein es geht um den Klimawandel. Die Spaltung, die hier die Gesellschaft durchzieht ist die schlimmste seit sich im 30jährigen Krieg Katholiken und Protestanten gegenseitig auszurotten versuchten. Denn zwischen bedingungslosen Glauben an Greta Thunberg und ihrer absoluten Verteufelung scheint es keine moderate Position mehr zu geben. Für die einen ist sie eine Heilige, die im Alleingang das Klima retten wird und uns alle zu besseren Menschen macht, für die anderen eine Teuflin, welche die Wirtschaft zerstören und dem kleinen Mann das Auto weg nehmen will. Dass sie in Wahrheit ein Mädchen ist, die halt versucht ihren Beitrag zu leisten, dass unsereins ein bisschen sorgsamer mit der Welt umgeht (in Anbetracht der Brände am Amazonas vielleicht nicht so von der Hand zu weisen), die weder alles weiß, noch mutwillig alles zerstören will, scheint keinen mehr zu interessieren. Statt dass man sie als Denkanstoß hernimmt und sich seine eigenen Gedanken macht (mehr kann man wohl eh nicht von sich verlangen) folgt man entweder dem Greta-Kult oder wünscht ihr Tod und Vergewaltigung. Das wahrhaft Lustige an dieser Sache, schon für diesen Beitrag bin ich jetzt vermutlich entweder ein Klimahysteriker (weil ich ihr halt nicht den Tod oder die Vergewaltigung wünschen) oder ein Klimawandelleugner und Gretahasser (weil ich halt nicht nicht finde, dass sie eine Heilige ist, die alles weiß.)
Ähnlich ist es übrigens mit der tapferen Kapitänin Rackete. Für die einen ist es bereits ein Skandal, dass sie nicht sämtliche Flüchtlinge im Meer hat ersaufen lassen, weil dort ja bereits, das Überleben eines Flüchtlings ein Verbrechen ist. Für die anderen reicht es, dass sie in Italien ein paar Gesetze gebrochen hat, dass man ihr jetzt in allem recht gibt was sie sagt oder tut. Kritische Auseinandersetzung ist mittlerweile etwas, das in diesen Diskussionen den Status eines Palmenbaumes in der Antarktis hat (vorausgesetzt der Klimawandel kommt doch nicht schneller als gedacht). Im Übrigen sämtliche Greta- und Racketehasser vermitteln immer so den Eindruck, dass es sich dabei um den Ausdruck schwerer Prostatabeschwerden oder Penisverkürzung handelt (unabhängig vom Geschlecht der Betroffenen). Bei den Verehrern dagegen bekommt man oft das Gefühl, sie seien der Pubertät nicht entwachsen und wollen daher ständig recht behalten, egal worum es geht.
Aber was war das alles gegen den Brand der Notre Dame? Eine der oppulentesten Kirchen der europäischen Geschichten ist einfach ausgebrannt und das schlimme ist, es waren nicht mal die Islamisten. Die haben allerdings anderswo genug Schaden angerichtet, vor allem als Donald Trump in einer seiner erlauchten Launen den Beschluss faste, mal eben die Kurden in Kobane im Stich zu lassen. Interessantes Detail am Rande hier allerdings die Reaktion des linksliberalen Europas. Nachdem dieses jetzt seit Jahrzehnten darüber jammert und zetert, dass sich die Amis überall einmischen und endlich heim gehen sollen, jammern sie nun darüber, dass Trump die Truppen abzieht. Man könnte den Eindruck bekommen es handelt sich um plumpen Antiamerikanismus, aber das ist natürlich weit von der Hand zu weisen. Es kümmert sich außerdem sowieso ein neuer Herr um die Kurden, der ehrenwerte Sultan des Osmanischen Reiches seine erlauchte Durchlaucht Präsident Erdogan. Als sich das letzte Mal ein Präsident so aufgeführt hat wurde gleich Belgrad bombadiert, aber da die Türkei ja in der Nato ist werden wir die Bombadierung Ankaras wohl nicht mehr erleben. Dass er damals übrigens nicht für die Bombadierung Serbiens war, hat heute noch fatale Folgen für Peter Handke. Er hat den Nobelpreis bekommen. Wobei das jetzt nicht genau die schlimmen Folgen sind, vielmehr der entsetzte Aufschrei sämtlicher guter Bürgerinnen und Bürger des Landes, denen andere Gennozide sonst am Arsch vorbei gehen, die aber beim Kosovo etwas sensibel reagieren. Handke reagierte wie immer überlegen und souverän mit einem allgemeinen: „Gehts scheißen“ an die Journalisten.
Aber es gibt auch erfreuliche Dinge zu berichten, zum Beispiel hat Japan einen neuen Tenno. Der alte war eben nicht mehr ganz frisch und es wurde Zeit für was neues. Wie auch in der CDU, dort trat nach 19 Jahren unumschrenkter Herrschaft an der Spitze der Partei Angela Merkel zurück. Und ihr folgte… äh… wie heißt die? Irgend so ein unaussprechlicher Doppelnamen. Das würde es bei uns in der SPÖ nicht geben, denn gegen Frauen mit unaussprechlichen Doppelnamen polemisierte ja schon der ehrenwerte Genosse Dornauer, was sicher auch Rendi-Wagner sehr beeindruckt hat. Dornauer ist übrigens Chef der SPÖ-Tirol. Ja das gibt es. Aber sie ist beiweiten nicht so wichtig, wie sich der Herr Dornauer nimmt. Die Sozialdemokratie ist überhaupt in einem sehr bedauernswerten Zustand, sowohl in Deutschland, als auch in Österreich. Wenn man einer Partei lauter Elfmeter auflegt und sie verwandelt alle – ausnahmslos alle – in ein volles Eigentor, dann ist das keine gute Entwicklung. Die SPD hat daraus schon Konsequenzen gezogen und eine neue Führung bestellt, die beiden ChefInnen heißen jetzt… heißen jetzt… Ja das wird sicher erfolgreich sein.
In Österreich ist bis jetzt wenig geschehen, nachdem die SPÖ bei den Wahlen das schlechteste Ergebnis aller Zeiten eingefahren hat verkündete die Parteichefin Pamela Rendi-Wagner stolz: „Die Richtung stimmt!“ Offenbar strebt die Partei Projekt 4% an.
Wie aber kam es zu den Wahlen? Da spielte die kleine Insel Ibiza eine wichtige Rolle. Ja das wär’s gewesen, die Kronenzeitung in der Hand der Russen, was für eine Vorstellung. Was das wohl für das Niveau dieses Qualitätsblattes bedeutet hätte. Sind wir uns ehrlich, die Blattlinie der Kronen Zeitung ist doch jetzt auch so, dass man das Gefühl bekommen könnte, dass der Putin zumindest Korrektur liest. Außerdem ist ja die Praxis der Kronenzeitung beim Einstellen von Kolumnisten auch äußerst eigen, die haben damals dem verstorbenen Dichand damals eine eitrige Hämorrhoide aus dem Arsch entfernt und die dann zum Starkolumnisten gemacht.
Und dann muss man ja wirklich einmal sagen: Gerechtigkeit für die FPÖ.
Da haben wir uns alle aufgeregt, dass die 2 Volldilos die Krone an die Russen verscherbeln wollten, damit die dann für die FPÖ schreiben. Wir haben dabei übersehen, dass der Kurz dann den Verkauf der Krone an den Benko vermittelt hat, damit die Blattlinie pro ÖVP ist. Aber aus irgendeinem Grund ist unser Benko, der die Medien kontrolliert besser als die bösen Russen. Das ist so wie die NEOS, die sich laut darüber echauffiert haben, dass Strache das Wasser an die Russen verscherbeln wollte. Die Hauptaufregung der NEOS bestand wohl darin, dass sie das Wasser nur an ehrliche westliche Investoren verklopfen wollen. Aber Sie wissen schon NEOS ist schwarzblau für Hipster und Bobos. Natürlich muss man sagen, dass der Herr Strache dann gleich in den Casino-Sumpf schlittert zeugt schon von einer gewissen Sonderbegabung dieses Herren. Aber andererseits es passt so gut zusammen zuerst vermeintliche Russen in Ibiza, dann Skandal im Casino. Zusammengefasst kann man sagen: Strache spielt russisch Roulett.
Jetzt aber vielleicht doch ein paar Gedanken über Ibiza und unsere Politik.
Wir leben in einem Land, in dem ein Mann gleichzeitig über Patriotismus schwadronieren kann und nebenbei im gleichen Atemzug den Russen die halbe Medienlandschaft verscherbeln will. Also in der eigenen Utopie müsste der Strache jetzt vermutlich wegen Landesverrats in den Knast, aber wir leben ja in Österreich und da ist das alles nicht so. Weil Menschen samma alle. Und man darf vor lauter Ibiza nicht vergessen was diese „beliebte Regierung“ wie Norbert Hofer immer sagt geleistet hat, wie zum Beispiel die Einführung des 12-Stunden-Tages oder die dringend notwendigen Polizeipferde. Zum Einsatz kamen diese nie, weil ja der beste Innenminister aller Zeiten vorher mutwillig aus dem Amt gedrängt wurde. Aber immerhin blieben die Pferde letztlich länger im Amt als der Innenminister und sie sind vermutlich auch qualifizierter in ihrem Job, als der Großteil der freiheitlichen Ministerriege. Gerüchten zufolge sollten ja auch die Pferde nach den FPÖ-Ministern die Ministerämter übernehmen, aber man hat sie dann wegen Überqualifizierung doch nicht genommen, sondern stattdessen Experten. Ich find ja diese Bezeichnung Expertenregierung so genial, das ist nämlich das offene Eingeständnis, dass den Rest der Zeit keine Experten in den Ämtern sitzen. Das ist dann keine Expertenregierung sondern eine ganz normale Häuslregierung, oder im Falle der FPÖ-Beteiligung sogar eine Waldhäuslregierung.
Allerdings scheint die neue Regierung doch ohne FPÖ auszukommen, denn die Grünen haben sich bereits angeboten, Kurz wieder zum Kanzler zu machen, nachdem er im Mai durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden war. Dieser Antrag bedeutete Neuwahlen, die der SPÖ wie bereits erwähnt das schlechteste Ergebnis aller Zeiten brachten, der FPÖ eine feste Ohrfeige und der Liste Jetzt (das Hobbykellerprojekt des Peter Pilz) das Ende. Den Grünen dagegen gelang der Sprung ins Parlament, unter anderem durch scharfe Kritik an der ÖVP. Mit derselben ÖVP wollen sie jetzt regieren und scheinen dabei ihren Radikalismus leicht verdrängt zu haben. Ministerposten sind wohl doch wichtiger, als politische Inhalte.
Was aber wurde aus H.C. Strache? Nach Ibiza und seiner Involvierung in so ziemlich jeden Skandal des Jahres 2019 hat sich die FPÖ von ihm getrennt. Aber er bleibt der Politik erhalten, denn viele Fans können sich Österreich ohne ihn nicht vorstellen. 3 Abtrünnige aus der FPÖ haben ihm bereits eine Partei gegründet DÖD, ÖD oder so…. Und die wollen mit Strache zuerst Wien erobern und dann ganz Österreich.
Und die restliche FPÖ? Die hat nun endlich mit Hilfe der Historikerkommission, ihre braune Vergangenheit aufgearbeitet. Das war natürlich wirklich nur ein Scherz, die FPÖ hat natürlich keine braune Vergangenheit, weil Vergangenheit bedeutet ja, dass etwas vorbei ist. Und die FPÖ hat auch keine braunen Flecken, ein Elefant hat ja auch keine grauen Flecken. Aber diese Historikerkommission find ich schon toll. Da sind sie jetzt monatelang zusammengesessen, haben geforscht und dann haben sie im Prinzip festgestellt: „Nein wir finden da jetzt nix.“ Ja die haben wahrscheinlich nachgeschaut, ob der Hitler je FPÖ-Mitglied war. Und dann sind sie drauf gekommen, Hitler hat sich mehr als 10 Jahre bevor die FPÖ überhaupt gegründet wurde, erschossen. Und damit ist klar, eine braune Vergangenheit ist auszuschließen.
Und was war noch? Ach ja das Impeachment gegen Trump wurde gestartet. Dies wird sicher ein toller Erfolg, also Trump bleibt Präsident und wird dann im nächsten Jahr vermutlich mit Bomben und Granaten wieder gewählt. Wir haben ja in Österreich gesehen, was passiert wenn man einen Kanzler mit parlamentarischen Mitteln versucht loszuwerden. Dann spricht das Volk! Und wenn das Volk spricht sagt es meist: „Jetzt erst recht!“
Na ja vielleicht wird 2020 ja trotzdem ganz nett. Prosit Neujahr!